„So mühsam und so wichtig“

Gudrun Bardowicks, Ortwin Harms und das Schubz erhalten den Freya-Scholing-Preis 2023 für Nachhaltigkeit

Bleckede. „Gut, dass dies keine entweder-oder-Entscheidung war. Sondern eine sowohl-als-auch.“ Das sagte Prof. Johannes Prüter in seiner Laudatio bei der Verleihung des Freya-Scholing-Preises im Saal des Bleckeder Schlosses. Denn in diesem Jahr erhalten zwei Privatpersonen und eine Organisation den Preis für Nachhaltigkeit: Gudrun Bardowicks und Ortwin Harms sowie das Schulbiologie- und Umweltbildungszentrum Schubz.

 

Initiatorin der Ehrung ist die Sparkassenstiftung Lüneburg. Die Stiftung verleiht den Preis seit 2012 in Erinnerung an die Umweltschützerin und Politikerin Freya Scholing. Dotiert ist er mit 4.000 Euro.

 

Gudrun Bardowicks aus Lüneburg und Ortwin Harms aus Embsen setzen sich seit vielen Jahren ehrenamtlich für den Schutz von Amphibien ein. „Wir verzeichnen hier dramatische Einbrüche in den vergangenen Jahren. Ihre Arbeit ist so mühsam und so unglaublich wichtig“, richtete Prüter seine Worte an die beiden. Dazu zähle auch das häufig belächelte Tragen von Fröschen und Kröten in Eimern über die Straße. „Es ist wichtig, Menschen zu haben, die bereit sind, so etwas zu tun.“

Zu dem Lüneburger Schulbiologie- und Umweltbildungszentrum Schubz hatte der frühere Leiter der Biosphärenreservatsverwaltung erst 

kürzlich indirekt Kontakt: „Als meine Enkelin erzählte, sie habe sich  heute um Rennmäuse gekümmert.“ Die Idee des Schubz entstand 1989: Schulen etwas an die Hand zu geben, um Kinder an das Lebendige in unserer Umwelt heranzuführen. „Die Idee entwickelte sich fulminant, immer wieder entstehen hier neue Impulse“, so Prüter. Heute zähle das Schubz zu den führenden Institutionen seiner Art in Niedersachsen. 

Gudrun Bardowicks dankte im Namen des Naturschutzbundes NABU, mit dem sie eng zusammenarbeitet. Und richtete noch einen Wunsch an die Lüneburger Stadtverwaltung: „Eine feste Untertunnelung an der Soltauer Straße wäre schön.“ Ortwin Harms kartiert seit 2007 Amphibien und gibt die Daten dem Landkreis weiter, besonders am Herzen liegen ihm die kleinen Gewässer. „Sie vertrocknen.“ Und Dr. Frank Corleis als Schubz-Leiter endete mit einer frohen Hoffnung: „Ich bin guter Dinge, dass einige der jungen Leute, die uns besuchen, sich später so für die Umwelt einsetzen werden wie Sie.“

 

Landrat Jens Böther dankte den Geehrten für ihr jahreslanges, wertvolles Engagement. „Sie hüten damit einen wertvollen Schatz.“ Bei der Ehrung zu Gast waren unter anderem Oberbürgermeisterin Claudia Kalisch, Alt-Oberbürgermeister Ulrich Mägde als Mitglied des Kuratoriums sowie Annette Scholing und Lerke Scholing, Töchter von Freya Scholing.


Ehrende und Geehrte v.l.: Jens Böther, Prof. Johannes Prüter, Claudia Kalisch, Dr. Nadin Hermann, Dr. Frank Corleis und Sigrid Vogelsang vom Schubz, Ortwin Harms, Gudrun Bardowicks, Ulrich Mädge.


Alle bisherigen Preisträger

Freyja-Scholing-Preis

 

2023

Lüneburger Schulbiologie- und Umweltbildungszentrum Schubz

Dr. Nadin Hermann, Dr. Frank Corleis und Sigrid Vogelsang vom Schubz

 

Ortwin Harms

 

Gudrun Bardowicks

 

2022

Gundhild und Hubert Horn

Helmut Eggers

 

 

 

 

 

 

 

2021

Konau 11 – Natur e. V.

 

2020

coronabedingt keine Preisträger

 

 

2019

Die Initiatoren von „Plietsch – natürlich unverpackt" und

 

die Betreiber des Hofes Hartmann in Rettmer

 

2018

Erika Tipke

 

2017

Kreisimkerverein Lüneburg

 

 

 

2016

Dr. Renate Reisner 

Jürgen Ludewig  

 

2015

 

Reinhart Günzel

 

2014

T.U.N. e. V. Lüneburg (Technik-Umwelt-Natur)

 

2013

Dr. Wolfgang Biederstedt

 

2012

Trinkwasserwald e. V.